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Brexit: Studium in Großbritannien wird unter Umständen teurer

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Bonn (dpa/tmn) – Der Brexit hat möglicherweise zur Folge, dass ein
Studium für Deutsche in Großbritannien deutlich teurer wird. Wer
nicht mit dem Erasmus-Programm kommt, zahlt als EU-Bürger bislang die
sogenannten «home fees», teilt der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD) mit. Menschen außerhalb der EU müssen dagegen
«overseas fees» berappen, die deutlich höher sind. Nach einem Brexit
könnten für Deutsche die höheren Sätze fällig werden. Das kann so
sein – muss es aber nicht. Denn obwohl die Schweiz nicht in der EU
ist, zahlen Studenten aus der Schweiz derzeit die reduzierten
Studiengebühren.

Wer mit dem Erasmus-Programm nach Großbritannien kommt, muss derzeit
gar keine Studiengebühren aufbringen. Das könnte sich nach dem
EU-Austritt ändern, sollte Großbritannien nicht mehr Programmland von
Erasmus sein. Das muss aber nicht sein, denn das Erasmus-Programm ist
nicht zwingend an die EU-Mitgliedschaft gekoppelt. So machen auch
Island, Norwegen, Mazedonien oder die Türkei beim Erasmus-Programm
mit, obwohl sie keine EU-Mitglieder sind. Bis zum Austritt der Briten
besteht außerdem eine Übergangszeit, für die der Vertrag von Lissabon
zunächst bis zu zwei Jahre vorsieht.

Großbritannien ist ein wichtiges Zielland für Studenten und
Wissenschaftler aus Deutschland. Etwa 4000 bis 5000 deutsche
Studenten gehen pro Jahr nach Großbritannien. Nach Spanien und
Frankreich ist Großbritannien bei deutschen Erasmus-Studenten, die zu
Studienzwecken ins Ausland gehen, das beliebteste Zielland. Bei
Erasmus-Studenten, die für Praktika ins Ausland gehen, liegt
Großbritannien sogar auf Rang eins.

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