Hannover (dpa) – Bundeswehroffizier, Kultusminister, Leiter eines
Stiftungsbüros in Afrika: Bernd Althusmann (49) hat in seinem
bisherigen Berufsleben bereits einiges erlebt. Der promovierte
Pädagoge soll am Samstag auf dem Landesparteitag der
Niedersachsen-CDU in Hameln zum Spitzenkandidaten für die
Landtagswahl 2018 gekürt werden. Schon im September hatte die
Parteiführung ihn für diesen Posten nominiert.
Althusmann wird den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stephan
Weil (SPD) herausfordern. In Niedersachsen hatte die Union in der
Vergangenheit prominente Ministerpräsidenten wie Ernst Albrecht und
Christian Wulff gestellt.
Mit Wulff und dessen Nachfolger David McAllister ist Althusmanns
politische Biografie eng verbunden. Der Pastorensohn aus Oldenburg,
der sich zunächst für eine Offizierslaufbahn entschied und danach
Pädagogik studierte, gehörte zwischen 1994 und 2009 dem
niedersächsischen Landtag an. Anschließend war er Staatssekretär im
Kultusministerium. 2010 berief ihn der damalige Ministerpräsident
Wulff zum Kultusminister. Althusmann behielt dieses Amt, als
McAllister 2010 die Nachfolge von Wulff antrat.
Mit zwei Krisensituationen ist Althusmann gut fertig geworden. 2011
geriet seine Promotion in die Kritik: Die Universität Potsdam prüfte
seine Doktorarbeit auf Plagiate. Althusmann durfte den Doktortitel
behalten. Bei den Landtagswahl 2013 erlitt die CDU unter McAllister
eine Niederlage, für Althusmann gab es kein Abgeordnetenmandat mehr.
Der CDU-Mann nutzte die Schlappe, um als Leiter des Büros der
Konrad-Adenauer-Stiftung in Namibia Auslandserfahrung zu sammeln.