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Trumps Wahlversprechen: Einreise in die USA bald schwieriger?

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Die Forderung von Donald Trump nach einem Einreisestopp für Muslime
in die USA hat für große Aufregung gesorgt. Doch auch die Deutschen
hat er ins Visier genommen. Was könnte das künftig für Urlauber,
Studenten oder Arbeitnehmer bedeuten, die in die USA wollen?

Berlin (dpa/tmn) – Nach der Wahl von Donald Trump zum neuen
US-Präsidenten gibt es noch viele Fragezeichen. Unklar ist, ob er all
seine Wahlversprechen umsetzen wird. Angekündigt hat er auch, dass er
im Kampf gegen den Terrorismus eine besondere Sicherheitsüberprüfung
von Zuwanderern aus Ländern wie Deutschland für angebracht hält. Was
kann das bedeuten?

Deutsche Urlauber können derzeit relativ problemlos in die USA
reisen. Das Visa Waiver Program ermöglicht ihnen eine visumsfreie
Einreise. «Gerade Urlaubs- und Geschäftsreisende profitieren mit
diesem Verfahren bei der Einreise in die USA», teilt der Deutsche
Reiseverband (DRV) auf Anfrage mit. Im vergangenen Jahr sind rund
2,27 Millionen Menschen aus Deutschland in die USA gereist. Bisher
hätten verschärfte Sicherheitschecks und Einreisebestimmung «nichts
an der Attraktivität des Reiselands und seiner Anziehungskraft auf
deutsche Urlauber geändert».

Studierende und Wissenschaftler, die an einer US-amerikanischen
Hochschule studieren, lehren oder forschen, benötigen zur Einreise in
die USA auf jeden Fall ein Visum. Nach Angaben des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sind die Erfahrungen bei der
Einreise aber «wieder sehr gut». Insgesamt förderte der DAAD im Jahr
2015 rund 5000 Menschen aus Deutschland, einige von ihnen für
Vortrags- oder Kongressreisen, andere für Praktika, Sprachkurse oder
zum Studium. Der DAAD betont allerdings auch, dass die
amerikakritische Haltung unter den deutschen Studierenden zu
Rückgängen bei den Austauschzahlen führen könnte.

Wer in den USA eine Beschäftigung aufnehmen möchte, muss ein
Arbeitsplatzangebot in den Vereinigten Staaten vorweisen. Außerdem
muss der Arbeitgeber ein sogenanntes Petitions-Formular ausfüllen,
bevor der Arbeitnehmer ein Visum beantragen kann. Die Zentrale
Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit
berät Fachkräfte, die in den USA und anderen Ländern arbeiten
möchten.

Zu diesem Zeitpunkt mag noch niemand vorhersagen, ob sich die
Visabestimmungen unter Trump ändern – und wenn ja, wie. Aber:
«Generell gibt es seit Jahrzehnten ein großes Interesse an den USA»,
erklärt Beate Raabe von der ZAV. Das Interesse an englischsprachigen
Ländern sei sowieso sehr hoch – auch nach der Brexit-Entscheidung der
Briten habe man in dieser Hinsicht für Großbritannien keinen Rückgang
gespürt.

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