Seattle (dpa) – Der Autor Michael Hobbes aus Seattle brachte diese
Woche weltweit Schwule zum Nachdenken. In sozialen Netzwerken wurde
sein Highline-Huffington-Post-Essay «The Epidemic of Gay Loneliness»
(Die Epidemie schwuler Einsamkeit) oft geteilt. Darin geht der
Journalist der Frage nach, warum der Zuwachs an Homosexuellenrechten
vor allem bei Schwulen (weniger angeblich bei Lesben) zu keiner
Abnahme persönlicher Probleme führe. Bei Schwulen sind demnach laut
Studien öfter psychische Störungen und eine höhere Suizidrate
festzustellen – eine Art Epidemie. Ist der «Minderheitenstress» daran
schuld, der wie eine ständige Prüfungssituation wirke und
Rechtfertigungsdruck bedeute? Oder belastet der «closet» (der
Schrank, aus dem man bildlich bei seinem Coming-out kommt) ein Leben
lang? Hobbes analysiert den Männlichkeitswahn vieler Homosexueller
oder die Anfälligkeit für Ausgrenzung und Mobbing auch innerhalb der
Gay-Community etwa beim Aussehen, zum Beispiel in Dating-Apps wie
Grindr. Kritikern ist der Talk-of-the-town-Essay zu hoffnungslos
geraten. Er befasse sich außerdem nur mit einer bestimmten Gruppe von
Großstadtbewohnern, wandten sie ein. («The Epidemic of Gay
Loneliness» bei «Huffington Post»: http://dpaq.de/3inx6 ; Gegenreden
bei «Slate»: http://dpaq.de/6xKJl , http://dpaq.de/VBV0a)
Text über angebliche «Gay Loneliness» beschäftigt Schwule
13. März 2017 | Keine Kommentare