Gütersloh/Berlin (dpa) – Für zu viele angehende Lehrer ist einer
Studie zufolge der Erwerb digitaler Medienkompetenzen noch immer
nicht verpflichtend. Eine Befragung von bundesweit 63 Hochschulen für
den «Monitor Lehrerbildung» zeige, dass die meisten Lehramtsstudenten
ihr Studium erfolgreich abschließen könnten, ohne sich mit digitalen
Medien und ihrem sinnvollen Einsatz als Unterrichtswerkzeug
beschäftigt zu haben, teilte das Centrum für Hochschulentwicklung am
Mittwoch mit.
An den meisten Hochschulen gebe es nur in einzelnen Studienfächern
Pflichtkurse zu dem Thema, nicht jedoch schulform- oder
fächerübergreifend. In Lehramtsstudiengängen für das Gymnasium sehen
demnach beispielsweise lediglich sieben von insgesamt 60 Hochschulen
in allen Fächern verpflichtende Lehrveranstaltungen zum Einsatz
digitaler Medien vor. Zur medienpädagogischen Grundbildung aller
Lehrer, wie sie in einer zunehmend digitaler werdenden Gesellschaft
notwendig sei, sei es damit noch ein weiter Weg, kritisieren die
Bildungsforscher.
Damit deutsche Schulen beim Thema Digitalisierung nicht den Anschluss
verlieren, hatte sich die Kultusministerkonferenz Ende 2016 darauf
verständigt, bis 2021 allen Schülern Zugang zum Internet und einer
digitalen Lernumgebung zu ermöglichen. Damit eine solche technische
Ausstattung auch lernförderlich wirke, brauche es geschulte
Lehrkräfte. Die Studienautoren sehen dabei auch die Bundesländer in
der Pflicht, den Hochschulen strengere Vorgaben zu machen als
bislang.