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Studie: Ärzte verschreiben zu oft Antibiotika

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Berlin (dpa) – Niedergelassene Ärzte verschreiben bei Erkältungen
noch immer viel zu oft Antibiotika – obwohl diese in der Regel nicht
wirken. Das geht aus Vorabdaten aus dem aktuellen Gesundheitsreport
der Techniker Krankenkasse hervor, die der Deutschen Presse-Agentur
in Berlin vorliegen. Demnach haben die Mediziner im vergangenen Jahr
27 Prozent der erkältungsbedingt krankgeschriebenen Beschäftigten
Antibiotika verordnet. 2008 war noch in 38 Prozent der Fälle das
Medikament verschrieben worden.

«Diese Trendwende geht in die richtige Richtung», sagte Tim Steimle
von der TK. Dennoch sollten Ärzte und Patienten bei dem Thema nicht
lockerlassen. «Die überwiegende Zahl der Erkältungsinfekte ist durch
Viren hervorgerufen – und gegen eine Virus-Infektion hilft das
Medikament nicht.» Beim falschen Einsatz von Antibiotika können sich
multiresistente Erreger bilden, gegen die das Medikament nicht mehr
wirkt.

Besonders stark ist der Verordnungsrückgang bei den Patienten, die
nur kurz krankgeschrieben waren. 2016 erhielten etwa 19 Prozent von
ihnen Antibiotika, 2008 waren es noch gut 30 Prozent. Der Rückgang
fällt laut TK mit den 2008 begonnenen Bemühungen der Politik, die
Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu bekämpfen.

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