Berlin (dpa) – Die Kultusministerkonferenz (KMK) wird nach Worten des
Hamburger Bildungssenators Ties Rabe einen ehrgeizigen Vorstoß
unternehmen, um Schüler in Deutschland rasch für die digitale Welt
fit zu machen. «Wir haben uns die Messlatte sehr hoch gelegt: Wer
nächstes Jahr in die Schule kommt, soll bis zum Ende seiner Schulzeit
eine umfassende Medienbildung im Rahmen des Unterrichts durchlaufen»,
sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Der
Zeitdruck ist hoch. Daher sollten wir 2022, 2023 in jeder Schule
entsprechende Konzepte implementiert haben.»
Die Bildungsminister und -senatoren der 16 Bundesländer wollen an
diesem Donnerstag in Berlin die KMK-Strategie zur «Bildung in der
digitalen Welt» verabschieden. Darin wird unter anderem festgelegt,
welche Computer-Kompetenzen Schüler künftig erwerben sollen.
Rabe verwies auf Studien, wonach Jugendliche in Deutschland zwar im
hohen Maße mit Smartphones und Computern ausgestattet sind, diese
aber zu selten sinnvoll etwa für die Schule nutzen. «Ein großer Teil
der Schüler begnügt sich mit sozialen Netzwerken und
Computerspielen.» Die KMK wolle mit ihrer Strategie passgenaue,
spannende und lehrreiche digitale Medien in den Unterricht einbinden,
«ohne aber Buch, Heft und Stift damit zu ersetzen», so Rabe.