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NRW-Ministerin: Flüchtlingskinder gehören früh in Regelklassen

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Osnabrück/Berlin (dpa) – Die nordrhein-westfälische Schulministerin
Sylvia Löhrmann (Grüne) plädiert dafür, Flüchtlingskinder früh in den
Regelunterricht einzugliedern. Vor der Kultusministerkonferenz (KMK)
am Donnerstag und Freitag in Berlin sagte sie der «Neuen Osnabrücker
Zeitung» (Dienstag), auch wenn ein Schüler noch nicht so gut Deutsch
spreche, könne er trotzdem am Mathematik-, Kunst- oder
Sportunterricht teilnehmen. «Gerade da holen sich diese Schülerinnen
und Schüler erste Erfolgserlebnisse in der Schule.»

Die amtierende KMK-Präsidentin, Bremens Bildungssenatorin Claudia
Bogedan (SPD), sagte der Deutschen Presse-Agentur, ob Unterricht für
geflüchtete Kinder und Jugendliche in den Regelklassen oder eigenen
Willkommensklassen stattfinde, sei «eine ganz pragmatische, keine
ideologische Frage». Sie fügte hinzu: «Wenn man nur ein
Flüchtlingskind hat, kann es sofort integriert werden. Für größere
Gruppen wird es auch weiterhin Willkommensklassen zum schnellen
Spracherwerb geben.» Nach vorläufigen KMK-Zahlen kamen voriges Jahr
etwa 250 000 Flüchtlingskinder in Deutschland an.

Löhrmann forderte den Bund auf, sich seiner sozialpolitischen
Verantwortung zu stellen. Schule sei «viel mehr als nur Bildung», es
gehe um Integration, Sozialpolitik und letztlich auch um
Wirtschaftspolitik. Lehrer benötigten daher mehr Unterstützung, etwa
durch Schulsozialarbeit und multiprofessionelle Teams.

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