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Meilensteine der Homosexuellen-Bewegung in Deutschland

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Berlin (dpa) – In der NS-Zeit drohte ihnen Konzentrationslager und
Zwangskastration, heute sind Schwule und Lesben Heterosexuellen
rechtlich fast gleichgestellt. Ein Rückblick:

1949: Die neu gegründete Bundesrepublik lässt den von den Nazis
verschärften Strafrechts-Paragrafen 175 bestehen. Er bestraft
«widernatürliche Unzucht zwischen Männern» egal welchen Alters.

1969: Die sozialliberale Regierung von Willy Brandt entschärft den
Paragrafen 175. Ab dem 1. September ist praktizierte männliche
Homosexualität unter Erwachsenen nicht mehr strafbar.

1971: «Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in
der er lebt» von Rosa von Praunheim wird uraufgeführt. Der Film
kritisiert die Gesellschaft, aber auch die verzagte Schwulen-Szene.

1972: In Münster findet die erste Schwulendemo in der Geschichte der
Bundesrepublik statt.

1979: In Bremen und Berlin finden erstmals Demos als Christopher
Street Day (CSD) statt.

1990: Erster schwuler Fernsehkuss in der ARD-Serie «Lindenstraße».
Bei RTL geht die Komikerin Hella von Sinnen bereits seit 1988 in der
Spielshow «Alles Nichts Oder?!» offen mit ihrem Lesbischsein um.

1991: In der RTL-Show «Explosiv – Der heiße Stuhl» outet Rosa von
Praunheim in ihrer Abwesenheit Hape Kerkeling und Alfred Biolek.

1994: Der «Schwulenparagraf» 175 fällt. Im Westen Deutschlands galt
ein höheres Schutzalter für gleichgeschlechtlichen Sex als im Osten.

2001: Die eingetragene Lebenspartnerschaft für Homosexuelle wird
deutschlandweit eingeführt.

2001: Der Spitzenkandidat der Berliner SPD, Klaus Wowereit,
improvisiert auf einem Sonderparteitag den Satz «Ich bin schwul, und
das ist auch gut so».

2009: Als erster offen schwuler Politiker wird FDP-Chef Guido
Westerwelle Vizekanzler und Außenminister.

2014: Dreizehn Jahre nach Einführung der eingetragenen
Lebenspartnerschaft leben und wohnen 84 000 Menschen so zusammen.

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