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Lehrerin begleitet Tochter zum Dschungelcamp – Geldstrafe droht

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Lüneburg/Soltau (dpa) – Das Amtsgericht Soltau hat einen Strafbefehl
von 7000 Euro gegen eine Lehrerin verhängt, die ihre Tochter zum
RTL-Dschungelcamp nach Australien begleitet hatte. Die
Staatsanwaltschaft Lüneburg habe die Geldstrafe «wegen Gebrauchs
eines unrichtigen Gesundheitszeugnisses» beantragt, teilte eine
Sprecherin mit. Die Anklagebehörde gehe davon aus, dass die Lehrerin
eine Ärztin durch wahrheitswidrige Angaben zur Ausstellung der
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung veranlasst habe. So habe sie die
Tochter zu den Dreharbeiten für die RTL-Sendung «Ich bin ein Star –
Holt mich hier raus» begleiten können. «Der Strafbefehl ist nicht
rechtskräftig», sagte die Sprecherin am Mittwoch.

«Wir werden den Strafbefehl nicht akzeptieren, innerhalb der
laufenden Frist Einspruch einlegen und erforderlichenfalls den
rechtlichen Weg ausschöpfen», sagte dazu Andreas Hebestreit, der
Anwalt der Lehrerin. «Meine Mandantin war tatsächlich erkrankt,
anderslautende Mutmaßungen weisen wir entschieden zurück.»

Die Pädagogin war krankgeschrieben worden, nachdem sie zuvor
vergeblich einen Antrag auf Urlaub eingereicht hatte. Als das bekannt
wurde, hagelte es Kritik von Elternvertretern. Die Landesschulbehörde
leitete ein Disziplinarverfahren ein. «Wir warten darauf, dass uns
der Strafbefehl zugeht und werden dann die notwendigen Schritte
einleiten», sagte eine Sprecherin. Die Möglichkeiten reichten vom
Verweis bis zur Entfernung aus dem Beamtenverhältnis.

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