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Ifo-Präsident Clemens Fuest hat vor Illusionen bei der Integration von Flüchtlingen gewarnt.

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«Klar schafft man das. Nur
darf man nichts Unrealistisches erwarten», sagte Fuest am
Donnerstagabend im Club Wirtschaftspresse in München: «Die
Sozialkassen werden weiter belastet.» Mit raschen Entscheidungen über
ein Bleiberecht und Ausbildungshilfen könnten die Kosten jedoch
gedämpft werden.

In Norwegen oder der Schweiz entlaste die Zuwanderung von
Ingenieuren, Ärzten und anderen Hochqualifizierten die öffentlichen
Kassen. In der Bundesrepublik dagegen zahlten Zuwanderer im
Durchschnitt weniger Steuern und Abgaben und seien «Netto-Empfänger
im Sozialstaat», sagte der Ifo-Chef: «Einwanderung nach Deutschland
war kein großes Geschäft.» Flüchtlinge und Asylbewerber integrierten
sich zudem deutlich langsamer als sogenannte Gastarbeiter: Erst nach
15 Jahren sei das gleiche Integrationsniveau erreicht.

Das Schulwesen in den Heimatländern der jetzt gekommenen Flüchtlinge
sei schlecht: Mehr als die Hälfte der 13-Jährigen könnten in ihrer
Sprache kaum lesen und schreiben und beherrschten nicht einmal die
Grundrechenarten. Deshalb müsse so rasch wie möglich über das
Bleiberecht der Einzelnen entschieden und in ihre Bildung und
Ausbildung investiert werden, mahnte Fuest: Je kürzer der
Schwebezustand sei, desto schneller gehe die Integration.

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