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Erdbeben in Italien

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Zivilschutzes noch keine Todesopfer zu berichten. Verletzt wurden einige Dutzend. Die Verletzten wurden per Hubschrauber in Sicherheit gebracht, denn einige Straßen sind blockiert.

In Tolentino, eine Stadt in Macerata, wurden drei Menschen lebendig aus den Trümmern geborgen. Der Präsident der Region Marken, Luca Ceriscioli, befürchtet nach dem schweren Erdbeben in Mittelitalien zehntausende Obdachlose. Laut Ansa können die Zahl kann bis zu Hunderttausend ansteigen. Nach Informationen des Zivilschutzes sind rund 15000 Menschen noch ohne Strom. Sechs Kilometer nördlich von Norcia, in Rom, Venedig und Florenz waren selbst noch die Erschütterungen zu spüren.

Die Städte Castelsantangelo, Preci und Visso wurden auch vom Beben heimgesucht, die am Mittwoch besonders stark getroffen worden waren. Die meisten Einwohner verließen ihre Wohnungen schon früher und übernachteten im Auto oder an der Küste. Das Beben in Mittelitalien vor vier Tagen war deutlich schwächer.

Die zwei kurz aufeinander folgenden Erdbeben haben die Region Marken erschüttert, nahe der Ortschaft Visso, obwohl das erste Beben 5,5 und das zweite Beben 6,1 war, gab es keine Todesopfer, da alle Menschen nach dem ersten Beben raus ins Freie geflüchtet sind. Beim Erdbeben am 24. August in der Ortschaft Amatrice, das sich 60 Kilometer von Visso entfernt befindet, waren dagegen fast 300 Menschen ums Leben gekommen

Selbst in Rom wurden viele historische Bauwerke beschädigt. Das bekannteste Bauwerk, das beschädigt wurde, ist die Basilika San Benedetto. Die frühgotische Fassade ist vollkommen zerstört. Geologen haben errechnet, dass sich der Erdsockel der Stadt Norcia um 70 Zentimeter senkte. Was in Amatrice mit der Zerstörung begann, setzt sich in in den mittelitalienischen Regionen zwischen den Marken und Umbrien fort, der Heimat der italienischen Heiligen.

Selbst bis heute sind nicht alle Schäden ausgemacht worden. Sicherheitskräfte verbieten noch vielerorts in einsturzgefährdete Bauten vorzudringen. Es tauchen immer wieder Risse an bedeutenden Bauwerken auf. Das Pantheon sei unbeschadet, das Erdbeben konnte ihm nichts anhaben, so versicherten es die Sicherheitskräfte vor dem Pantheon.

Beim Beben am Mittwoch, den 23.10.2016 wurden in manchen Orten zwei Drittel aller Gebäude beschädigt oder zerstört. Bis Sonntag, den 30.10.2016 wurden mehr als 700 Nachbeben vom Erdbebeninstitut INGV gezählt.

Italien ist das erdbebengefährdeste Land in Europa. Der Zivilschutz hat allen Betroffenen Angeboten, sich an der 80 Kilometer entfernten Adriaküste in den Hotels einzuchecken oder in bestehenden Gemeinschaftsunterkünfte vor Ort zu gehen. Der Regierungschef Matteo Renzi gab 40 Millionen Euro für Soforthilfe frei.

Die Befürchtung, dass der Tourismus etwas einbüßt ist sehr hoch. Geologen sagen, dass die jüngsten Erschütterungen den Untergrund noch instabiler gemacht haben können. Das versuchen sie nun herauszufinden.

Um zu wissen, wie stark dieses Beben ist, hier ein Beispiel: Die Stärke 7 ist zehn mal stärker als die Stärke 6. Von Deutschland sind die nächsten Platten-Grenzgebiete weit entfernt. In Deutschland bebt es deshalb nur selten und wenn, dann nur leicht. Doch kleine Erschütterungen reichen aus, um Bauten instabil zu machen. Wie die Karte es zeigt…(http://www.gfz-potsdam.de/uploads/pics/germ_nad_zonation_localisation_07.png).

Erdbeben sind unvorhersehbar. Selbst die Frühwarnsysteme springen erst an, wenn sich ein Beben bereits ereignet hat. Nur die Gebiete, die weit genug entfernt vom Epizentrum (Zentrum des Bebens) sind lassen sich warnen.

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