SDS-newsline Onlinezeitung

Drei Viertel der Bürger gegen Bildungsföderalismus

| Keine Kommentare

Die deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland
spricht sich laut einer Umfrage gegen den Bildungsföderalismus aus.
So sind knapp drei Viertel der Befragten (73 Prozent) der Meinung,
dass für Bildungspolitik ausschließlich der Bund statt der Länder
verantwortlich sein sollte, wie eine repräsentative Studie des
Digitalverbands Bitkom ergab. Dass jedes Bundesland ein eigenes
Bildungssystem hat, halten 79 Prozent der Befragten in einer
vernetzten Welt für nicht mehr zeitgemäß.

«Es ist niemanden mehr zu vermitteln, weshalb Schüler in Bremen einen
anderen Bildungsstand haben sollten, als in Bayern oder
Baden-Württemberg», sagte Bitkom-Präsident Achim Berg bei der
Präsentation der Zahlen am Montag. «Es ist die Aufgabe der Politik,
die Menschen mit jenem Rüstzeug auszustatten, das sie für die
digitale Welt brauchen.»

84 Prozent sind – so ergab die Umfrage weiter – der Meinung, dass
digitale Kompetenzen im Unterricht einen höheren Stellenwert genießen
sollten. Für sechs von zehn Befragten (61 Prozent) soll Programmieren
genauso selbstverständlich vermittelt werden wie Rechnen oder
Schreiben.

Bildung ist in Deutschland nach wie vor Ländersache. Nach dem
Grundgesetz liegen die staatlichen Aufgaben und Kompetenzen für die
Kultur- und Bildungspolitik in ihren Händen (Art. 30 GG). CDU, CSU
und SPD haben sich im Koalitionsvertrag zumindest auf einen
«nationalen Bildungsrat» verständigt, der die Bildungschancen im
gemeinsamen Schulterschluss von Bund und Ländern verbessern soll.
Dieser soll zu mehr Transparenz und Vergleichbarkeit beitragen.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.