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Bildungsministerin Karliczek will duale Ausbildung stärken

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Berlin (dpa) – Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will die
berufliche Ausbildung in Deutschland angesichts des Strukturwandels
auf dem Arbeitsmarkt stärken. «Die duale Ausbildung in Deutschland
war ein Pfeiler, um gut durch die Krise zu kommen», sagte Karliczek
mit Blick auf die zurückliegende Finanzkrise am Mittwoch in Berlin.
Nun könne die duale Ausbildung einen Beitrag dazu leisten, die
Prozesse durch Digitalisierung und Strukturwandel gut zu meistern.

«Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind so gut wie lange nicht»,
sagte Karliczek bei der Vorstellung des neuen Berufsbildungsberichts,
der zuvor vom Bundeskabinett beschlossen worden war. Auf 100 Bewerber
kämen rechnerisch 105 Ausbildungsplätze. Entgegen dem demografischen
Trend gebe es auch mehr Ausbildungsverträge.

Laut dem Bericht ist die Zahl der neu abgeschlossenen
Ausbildungsverträge im vergangenen Jahr leicht um 3000 auf 523 300
gestiegen. Die Zahl der Betriebe mit Azubis blieb auf ähnlichem
Niveau, weniger als jeder fünfte Betrieb bildet aus. Die Zahl der
unbesetzt gebliebenen betrieblichen Ausbildungsstellen stieg auf
knapp 49 000. Dem stehen rund 24 000 unversorgte Bewerber gegenüber.
Knapp 10 000 Geflüchtete begannen bis zum Beginn des
Berufsschuljahres eine Lehre.

Karliczek kündigte an, kleine Betriebe, in denen die Ausbildungsquote
zurückgegangen ist, dabei zu unterstützen, eine Ausbildereignung zu
machen und Lehrstellen anzubieten.

Die Abbrecherquote bei den Azubis bezeichnete sie als zu hoch. Sie
wies allerdings zurück, dass jeder vierte Lehrling seine Ausbildung
abbreche, wie es dies anhand eines bekannt gewordenen Entwurfs des
Berufsbildungsberichts zuletzt geheißen hatte. Denn in rund der
Hälfte dieser Fälle wechselten die Azubis auf einen anderen
Ausbildungsplatz. Den Anteil der «echten Abbrüche»
bezifferte Karliczek auf 12 bis 13 Prozent.

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