Bei Fernunterricht sollten Interessenten auf
einen möglichst kurzen Draht zum Anbieter achten. Das rät Mirco
Fretter, Präsident des Forum Distance-Learning. So sei es sinnvoll,
in einem Vorgespräch zu prüfen, wie gut die Betreuung ist. Dabei
könnten Interessenten die Reaktionszeit für Anfragen testen und
anhand einer Testfrage ausprobieren, ob Ansprechpartner ihnen Dinge
verständlich erklären können, erläuterte der Experte anlässlich der
Bildungsmesse Didacta in Hannover (noch bis 24. Februar). Denn zum
Fernunterricht gehören Selbstlernphasen – und dann ist es ärgerlich,
wenn man auf dem Schlauch steht und auf sich allein gestellt ist.
Betreuung ist ein wichtiges Kriterium bei Fernunterricht. Gut ist,
wenn der Anbieter auf unterschiedlichen Kanälen schnell erreichbar
ist. Manche Fragen seien gut per E-Mail zu beantworten. Andere Dinge
lassen sich besser im direkten Gespräch am Telefon klären.
Neben der fachlichen Qualität und formalen Fragen wie der Zulassung
seien beim Fernunterricht aber auch Vertrauen zu und Sympathie für
den Anbieter wichtig, sagte Fretter. «Wenn ich das nicht habe, sollte
ich es vielleicht besser sein lassen.» Denn neben dem Was komme es
beim Fernlernen auf das Wie an, «da geht ganz viel über die
persönliche Schiene», so der Experte. Das sei wie früher mit den
Lehrern in der Schule: «Dem einen hat man gerne zugehört, da hat man
dann auf einmal auch Erdkunde verstanden.» Wenn man dagegen mit dem
Mathelehrer nicht klarkam, blieb einem auch das Fach fremd.
Generell sei Fernunterricht aber mehr als das Lernen in Eigenregie.
Bei vielen Anbietern gebe es inzwischen zum Beispiel sogenannte
Webinare und virtuelle Klassenzimmer, in denen Teilnehmer gemeinsam
lernen. Auch Präsenzphasen gehörten in der Regel dazu. Interessenten
dürften das Fernlernen aber nicht unterschätzen und sich zu viel
aufbürden: «Mehr als zehn bis zwölf Stunden in der Woche wird niemand
aufbringen können», gibt Fretter zu bedenken. Schließlich dürften
Job, Familie und Freunde neben dem Lernen nicht zu kurz kommen.