Die Bewerbung war scheinbar perfekt – und doch hat es nicht geklappt?
Dann schadet es nicht, einmal nachzuhören, warum es so gelaufen ist.
Denn selbst wenn es mit diesem Job nichts geworden ist, warten
manchmal noch andere Optionen.
Hamburg (dpa/tmn) – Eine Absage bekommen? Dann sollten Bewerber keine
Scheu haben und beim Unternehmen nach dem Grund fragen. Oft wollen
Firmen wegen des Gleichbehandlungsgesetzes zwar kein rechtliches
Risiko eingehen und zeigen sich mit Begründungen verhalten. «Doch
wenn es wirklich der Traumjob gewesen wäre, sollte man es in jedem
Fall versuchen», rät Karriereberaterin Svenja Hofert. Gute Chancen
auf eine Antwort sieht Hofert bei Bewerbungen im eigenen Unternehmen
oder in manchen Fällen auch bei Initiativbewerbungen.
Wichtig sei dabei, die Fragen geschickt und möglichst konkret zu
stellen – und damit nicht zu lange zu warten. «Das kann etwa sein, ob
die Gehaltsvorstellung zu hoch war», sagt die Expertin. Auch wenn die
Chancen auf eine ausführliche Antwort in den meisten Fällen eher
gering sein dürften, könne schon ein kleiner Hinweis oder Tipp
manchmal erhellend sein. Von Fragen, ob der Arbeitgeber in Wahrheit
lieber ein anderes Geschlecht bevorzugt hätte, rät sie generell ab.
Gerade bei Initiativbewerbungen lohnt zudem ein genauer Blick auf das
Absageschreiben. «In 80 Prozent der Fälle sind es Standardabsagen,
die auch für ausgeschriebene Stellen verwendet werden», sagt Hofert.
«Da hat man als Bewerber dann sogar die besondere Chance, implizit
ein schlechtes Gewissen beim Ansprechpartner auszulösen und so eine
Erklärung zu entlocken.»
Ist die Stelle innerhalb der eigenen Firma vergeben woden, liegt es
Hofert zufolge meistens daran, dass es unter der Hand schon Anwärter
gab. In diesem Fall lohne es sich, selbst nachzuforschen oder direkt
nachzufragen, ob man sich nicht genug ins Spiel gebracht hat. Hierbei
sei es wichtig, sich bereits im Vorhinein klar zu positionieren.
Wer sich trotz Absage auch weiterhin vorstellen kann, in der Firma zu
arbeiten, sollte sich der Expertin zufolge auch nach Alternativen
umhören. «Das ist vor allem die Chance, einen guten Eindruck zu
hinterlassen.» Für die Folgebewerbungen am besten gleich klären,
welche besonderen Eigenschaften hierbei gefragt sind. Wichtig ist
dabei aber auch: Nicht zu offensiv sein. «Manche sind davon schnell
irritiert. Damit muss man rechnen», sagt Hofert.